6 7 6 D O C U M E N T S 4 4 4 , 4 4 5 F E B R U A R Y 1 9 2 5 444. To Theodor Kaluza [Berlin,] 27. II. 25. Sehr geehrter Herr Kollege! Ich bin nach wie vor der Ansicht, dass Ihr Gedanke zur Konstruktion eines Zu- sammenhangs zwischen Gravitation und Elektrizität von grosser Originalität ist und das ernsthafte Interesse der Fachgenossen verdient.[1] Er stellt neben der Weyl- Eddingtonschen Idee den einzigen ernst zu nehmenden Versuch in dieser Richtung dar. Es wäre zu wünschen, dass Sie bald Zeit und Musse finden, sich wieder diesen Problemen zu widmen.[2] Ich selbst habe mich bisher gänzlich vergeblich mit diesem Problem herumge- schlagen. Oft scheint mir, dass das erdmagnetische Feld auf einem noch unbekann- ten Zusammenhang zwischen Gravitation und Elektromagnetismus beruhe, aber ich komme nicht aus den Widersprüchen heraus. Vielleicht schaffen Sie es mit Ih- rer Methode. Es grüsst Sie bestens. Ihr A. Einstein. ALS. [71 202] and [76 502]. [1]For his attempt at a unified theory of the gravitational and electromagnetic fields by enlarging space-time with a fifth, spacelike dimension, see Kaluza 1921 and Einstein and Grommer 1923a (Vol. 13, Doc. 12). [2]Kaluza had complained about the workload of his position as Extraordinary Professor of Math- ematics at the University of Königsberg in Doc. 435. 445. To Else Lasker-Schüler[1] [Berlin,] 28. II.25. Sehr geehrte gnädige Frau! Jedermann hier weiss, dass Sie eine namhafte Schriftstellerin sind. Sicher wis- sen Sie auch, dass ich Ihnen von Herzen gönne, dass Sie eine Reise in das Land unserer Väter machen können.[2] Möchte es sich fügen dass Ihnen dieser Wunsch in Erfüllung geht. Es grüsst Sie freundlich Ihr A. Einstein. ALS (IsJNLI/Arc. Ms. Var. 501, Series 5). [65 120]. [1]Lasker-Schüler (1869–1945) was a German-Jewish poet and short-story writer. [2]Even though she did not have Zionist sympathies at the time, Lasker-Schüler wanted to visit Pal- estine. One of the motivations for such a trip was her frustration at not receiving any royalties from the translations of her work into Hebrew (see Falkenberg 2003, p. 125).
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6 7 6 D O C U M E N T S 4 4 4 , 4 4 5 F E B R U A R Y 1 9 2 5 444. To Theodor Kaluza [Berlin,] 27. II. 25. Sehr geehrter Herr Kollege! Ich bin nach wie vor der Ansicht, dass Ihr Gedanke zur Konstruktion eines Zu- sammenhangs zwischen Gravitation und Elektrizität von grosser Originalität ist und das ernsthafte Interesse der Fachgenossen verdient.[1] Er stellt neben der Weyl- Eddingtonschen Idee den einzigen ernst zu nehmenden Versuch in dieser Richtung dar. Es wäre zu wünschen, dass Sie bald Zeit und Musse finden, sich wieder diesen Problemen zu widmen.[2] Ich selbst habe mich bisher gänzlich vergeblich mit diesem Problem herumge- schlagen. Oft scheint mir, dass das erdmagnetische Feld auf einem noch unbekann- ten Zusammenhang zwischen Gravitation und Elektromagnetismus beruhe, aber ich komme nicht aus den Widersprüchen heraus. Vielleicht schaffen Sie es mit Ih- rer Methode. Es grüsst Sie bestens. Ihr A. Einstein. ALS. [71 202] and [76 502]. [1]For his attempt at a unified theory of the gravitational and electromagnetic fields by enlarging space-time with a fifth, spacelike dimension, see Kaluza 1921 and Einstein and Grommer 1923a (Vol. 13, Doc. 12). [2]Kaluza had complained about the workload of his position as Extraordinary Professor of Math- ematics at the University of Königsberg in Doc. 435. 445. To Else Lasker-Schüler[1] [Berlin,] 28. II.25. Sehr geehrte gnädige Frau! Jedermann hier weiss, dass Sie eine namhafte Schriftstellerin sind. Sicher wis- sen Sie auch, dass ich Ihnen von Herzen gönne, dass Sie eine Reise in das Land unserer Väter machen können.[2] Möchte es sich fügen dass Ihnen dieser Wunsch in Erfüllung geht. Es grüsst Sie freundlich Ihr A. Einstein. ALS (IsJNLI/Arc. Ms. Var. 501, Series 5). [65 120]. [1]Lasker-Schüler (1869–1945) was a German-Jewish poet and short-story writer. [2]Even though she did not have Zionist sympathies at the time, Lasker-Schüler wanted to visit Pal- estine. One of the motivations for such a trip was her frustration at not receiving any royalties from the translations of her work into Hebrew (see Falkenberg 2003, p. 125).

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