6 8 6 D O C U M E N T S 4 5 3 , 4 5 4 M A R C H 1 9 2 5 453. To Hans Kohn Berlin, 3. III. 25. Sehr geehrter Herr! Ich bin nicht nur im Allgemeinen mit Ihrer anti militaristischen Tendenz einver- standen sondern halte auch den von Ihnen geplanten Schritt für vernünftig.[1] Ich gebe Ihnen gerne meine Unterschrift. Mit vorzüglicher Hochachtung A. Einstein. ALS (NNLBI, AR 259, Hans Kohn Collection, Group III, box 8, folder 7). [84 753]. [1]Kohn planned to issue a manifesto against general conscription (see Doc. 442). 454. To Herbert L. Samuel [Berlin,] 3. III. 25. Sehr verehrter Sir Herbert Samuel! An der Teilnahme bei der Eröffnungs-Feierlichkeit der Universität leider verhin- dert ist es mir ein Bedürfnis, Ihnen vor meiner Abreise nach Südamerika einige Zei- len zu schreiben.[1] Meine dankbare Erinnerung an die Tage, welche ich in Ihrem gastlichen Hause und in den Städten und Landschaften Palästinas verbrachte, wird lebendig erhalten durch Beschäftigung mit vielen Angelegenheiten, die die Entwic- klung Palästinas betreffen, und durch Beziehungen zu Menschen, die dort wohnen oder sonst mit dem Lande verwurzelt sind.[2] Seit ich dort war hat sich nicht nur unter Ihrer vorsichtigen und milden Leitung das Kolonisationswerk kräftig entwic- kelt, sondern es ist auch in Europa das Interesse der Juden und Nichtjuden für das Palästina-Werk gewaltig gewachsen. Besonders gross ist die Anziehung, die das Palästina-Werk auf die jüdischen Intellektuellen ausübt dies wird sich auch bei der Einweihung der Universität zeigen. Von hier kommt ein mir befreundeter, bedeu- tender Mediziner, Leiter eines grossen stadtischen Krankenhauses, Prof. Ehrmann, hin, ausserdem mehrere Schriftsteller.[3] Das Gefühl der Ferne hat sich merkwürdig vermindert. Ich möchte hier noch ein Wort einlegen für Herrn Dr. Steinitz, einen tüchtigen jüngeren Zoologen, der an der Begründung eines Institutes zur Erfor- schung der Meeres-Fauna an der palästinensischen Küste arbeitet.[4]
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