DOC. 129 THEORY OF RADIATION EQUILIBRIUM 211 301 Zur Quantentheorie des Strahlungsgleichgewichts. Von A. Einstein in Berlin und P. Ehrenfest in Leiden. (Eingegangen am 16. Oktober 1923.) In einer demnächst in dieser Zeitschrift erscheinenden Arbeit über die Vereinbarkeit der Planckschen Strahlungsformel mit der Quantentheorie der Zerstreuung der Strahlung an frei bewegten Elek- tronen hat W. Pauli ein interessantes statistisches Gesetz für die Wahrscheinlichkeit aufgestellt, mit welcher die nach der Theorie von Compton und Debye möglichen Elementarakte der Quantenzer- streuung in einem (isotropen) Strahlungsfelde stattfinden. Es handelt sich hierbei um einen Elementarprozeß der Zerstreuung, bei welchem einerseits ein Quant aus einem Richtungsbereich dx und Frequenz- bereich dv in einen Richtungsbereich dx' und Frequenzbereich dv', andererseits gleichzeitig ein Elektron aus einem dreidimensionalen Geschwindigkeits- (bzw. Impuls-) Bereich dw, in einen anderen, davon endlich verschiedenen Bereich dw durch Stoß übergeführt wird, derart, daß bei diesem Übergang Impuls- und Energiesatz gewahrt bleiben. Für die Wahrscheinlichkeit solcher „Übergänge bestimmter Art“ hat Pauli hypothetisch das Wahrscheinlichkeitsgesetz dW = (AQB Q Q’)dt (1) angegeben. Hierbei bedeutet p die zu v, p' die zu v gehörige Strahlungsdichte, während A und B von der Wahl der Elementar- bereiehe abhängige, von p(v) aber unabhängige Größen bedeuten. Pauli zeigt, daß bei Gültigkeit eines statistischen Gesetzes von dieser Form ein Elektronen gas mit Maxwellscher Geschwindigkeitsverteilung mit einem Planckschen Strahlungsfelde von gleicher Temperatur in statistischem Gleichgewichte verharrt. Was an dieser Gleichung paradox a mimtet, ist das zweite Glied der Klammer, demzufolge die Anzahl der an einem (etwa quasi- ruhenden) Elektron pro Zeiteinheit stattfindenden Elementarakte der Zerstreuung rascher als proportional der Strahlungsdichte wächst, und abhängig ist von der Strahlungsdichte p' derjenigen Frequenz v welche das durch den Elementarakt modifizierte Quant aufweist. Aber Pauli zeigte, daß bei Weglassen dieses Gliedes die Wien sehe statt der Planckschen Strahlungsformel bei thermischem Gleichgewicht gelten müßte, und erblickt in diesem Gliede den quantentheoretischen Ausdruck für diejenigen Eigenschaften der Strahlung, welche in der Undulati onstheorie als Interferenzschwankungen erscheinen. Zeitschrift für Physik. Bd. XIX. 21
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