5 4 8 D O C U M E N T 3 5 5 O C T O B E R 1 9 2 4 grossen Maassstab anwenden, und daher müsste die freie Raumladung der Atmo- sphäre wesentlich grösser sein, als man sie aus der Abnahme des Spannungsgefäl- les mit der Höhenzunahme berechnete.[3] Das ist in der Tat der Fall, und da diese schon in älteren Messungen angedeutete Tatsache in den neueren Beobachtungen von mir und meinen Mitarbeitern quantitativ sicher und überraschend stark heraus- gekommen ist, habe ich mir bisher vergeblich den Kopf darüber zerbrochen. Na- türlich denkt man immer zuerst an Versuchsfehler, besonders solche prinzipieller Art bei den verwendeten Messmethoden. Daher habe ich auch noch nicht in meinen Veröffentlichungen darauf higewiesen. Fände ich nun von der theoretischen Seite ein Weg zur Deutung, so wäre das sehr zu begrüssen. Ich würde Ihnen sehr dankbar sein, wenn Sie die Freundlichkeit hätten, mir Näheres mitzuteilen. Inzwischen erlaube ich mir, Ihnen die nachstehende Zusammenstellung mitzu- teilen. Die Werte von mir und meinen Mitarbeitern sind bereits publiziert, und ich habe Ihnen seinerzeit die betreffenden Sonderdruck zugeschickt: Physik. ZS. 22, 36, 1921[4] (Ionengehalt gemessen bei Ballonfahrten und Flugzeugaufstiegen ein paar geringfügige Korrektionen, die noch anzubringen sind, bringen keine für die- ses Problem wesentliche Aenderung die abschliessende Publikation hierüber soll demnächst in den Annalen erscheinen) Ann. d. Phys. 66, 261, 1921[5] (Spannungs- fääle gemessen bei Ballonfahrten bist fast 9 km Höhe). 1) Raumladungsdichte für den cm3 in elektrostat. Einh., nach der Poissonschen Gleichung aus der Aenderung des Spannungsgefälles mit der Höhe berechnet: am Boden bis 2 m Höhe (Daunderer[6]) +1.10–7 im Ballon nach älteren Messungen von 0 bis 1,5 km Höhe 1.10–9 ″ ″ ″ ″ ″ ″ 1,5 ″ 1,5 ″ ″ 0,2.10–9 ″ ″ Everling & Wigand [7] ″ 2,54 ″ 4,35 ″ ″ 0,14.10–9 ″ ″ ″ ″ ″ ″ 4,35 ″ 6,53 ″ ″ 0,11 ″ ″ ″ ″ ″ ″ ″ 6,53 ″ 8,18 ″ ″ 0,037 ″ ″ ″ ″ ″ ″ ″ 3,54 ″ 6,32 ″ ″ 0,14 ″ ″ ″ ″ ″ ″ ″ 6,32 ″ 8,97 ″ ″ 0,035 ″ 2) Raumladungsdichte für den cm3 in el. stat. Einh. berechnet als Differenz (E+–E–) aus den polaren Werten des Ionengehalts E+ und E–. Bei den älteren Mes- sunden ist E+ und E– nicht gleichzeitig bestimmt worden und daher ungenauer als bei unseren neueren Messungen, bei denen meist mit zwei Ionenzählern gleichzei- tig für E+ und E– gearbeitet wurde. Ferner ist zu beachten, dass bei Messungen in geringer Höhe ausser den in Ionenzähler gefangenen kleinen Ionen noch grössere Ionen (Dunstteilchen mit Ladung, Langevin-Ionen[8] ) vorhanden sind, deren La- dung nicht in der Grösse (E+–E–) steckt. Die wirkliche Raumladung muss also in