214 DOC.129 THEORY OF RADIATION EQUILIBRIUM 304 A. Einstein und P. Ehrenfest, abhängen, welches mit dem Molekül bei dem betrachteten Elementar- prozeß in Wechselwirkung tritt. Für die nach diesen Gesichtspunkten spezialisierten Elementarprozesse und deren „Inverse“ werden wieder die Betrachtungen des § 1 gelten. Dabei ist jedoch ein Umstand zu beachten, auf den wir bisher keine Rücksicht zu nehmen brauchten, den wir jetzt ins Auge fassen müssen. Wir dürfen den Übergang Z* -*• Z nicht einfach als die zeitliche Umkehrung des Vorganges ZZ* betrachten. Nicht nur müßte in diesem Fall der letztere Vorgang das Quant in der entgegengesetzten Richtung entsenden, als es bei dem ersteren Vorgang aufgenommen wurde, so daß beide Vorgänge einander bezüglich ihres Einflusses auf das statistische Gleichgewicht nicht ausgleichen würden, sondern in gewissen Fällen, z. B. beim Vorhandensein eines konstanten Magnet- feldes und eines Wasserstoffatoms im Sinne der Bo hrschen Theorie existieren die inversen Bewegungsvorgänge zu Z und Z* überhaupt nicht. Wir müssen vielmehr für unsere Betrachtung annehmen, daß zu jedem Übergange Z-Z* ein Übergang Z*-Z existiere, derart, daß bei dem ersteren Prozeß ein Quant von derselben Richtung und überhaupt derselben Art absorbiert wird, wie es bei dem letzteren emittiert wird. Für die so definierten Übergänge sollen die in § 1 angegebenen statistischen Gesetze gelten. Nun gehen wir zu dem Fall über, daß die Moleküle beweglich sind und unter dem Einfluß des Strahlungsprozesses ihre Gaschwindig- keit ändern. In diesem Falle ist der Zustand des Moleküls durch die Geschwindigkeitskomponenten seines Schwerpunkts mitbestimmt, bzw. die Zustandsgebiete Z und Z* durch Elementarintervalle dieser Geschwindigkeitskomponenten. e und e* bedeuten dann die Werte der Gesamtenergie inklusive kinetischer Energie. Die Elementarprozesse bestimmter Art betreffen dann stets nur Wechselwirkung mit Strahlung eines bestimmten Richtungskegels. Die Konstanten a und b hängen auch hier natürlich von der Wahl des betrachteten Elementarprozesses ab. Ist die Beziehung (9) für alle Elementarprozesse bestimmter Art gewahrt, so ist das Temperaturgleichgewicht stets gewährleistet, wie auch a von der besonderen Wahl des Elementarprozesses abhängen mag. § 3. Ausdehnung der statistischen Elementargesetze auf den Fall, daß bei dem Elementarprozeß mehrere Strahlungs- quanten beteiligt sind. Für den Elementarprozeß der Zerstreuung ist charakteristisch, daß an ihm zwei Strahlungsquanten beteiligt sind, ein einfallendes und ein zerstreutes, welche von verschiedener Richtung und im allgemeinen (bei beweglichen zerstreuenden Molekülen, Atomen oder Elektronen) von verschiedener Frequenz sind. Um derartige