D O C U M E N T 2 0 6 M AY 1 9 2 8 3 3 5 d. h. Benachbarte Quantenwerte des Impulses unterscheiden sich also um so wenig (nämlich nur um , dass ich mir auch mit der grösstmöglichen Unsicherheit in der Koordinate noch nicht eine Genauigkeit im Impuls erkaufen kann, die mich zwischen benachbarten Quantenwerten unterscheiden lässt. — Was Bohr am Ende der dritten Seite über diesen Fall sagt,[3] verstehe ich gar nicht.[4] Wenn es Ihnen recht ist, käme ich gern einmal, um über den Brief zu sprechen, aber Sie haben vielleicht jetzt vor Ihrer Abreise wenig Zeit und brauchen Schonung? Mit den besten Grüssen und Empfehlungen von Haus zu Haus Ihr ganz erge- benster Schrödinger. TLS. [22 019]. On personal letterhead. [1] Niels Bohr to Schrödinger, 23 May 1928 [22 020] and Schrödinger to Niels Bohr, 5 May 1928 [22 021]. Both letters are reproduced in Bohr 1985, pp. [463]–[467]. [2] The explanation presented below was added as a handwritten note in the original letter to Bohr but is missing in the copy sent to Einstein. [3] Bohr writes that he does not understand Schrödinger’s application of the uncertainty relation, arguing that in the case where one uses a standard position coordinate q the value of the momentum p conjugate to q is not uniquely determined but exhibits an interval of values such that pq is of the order of magnitude of nh. [4] At this point in the original text Schrödinger indicates a handwritten note he has appended at the bottom of the page: “Das ganze Ebengesagte ist doch schrecklich trivial!?” 206. To Erwin Schrödinger [Berlin,] 31. V. 28. Lieber Herr Schrödinger! Ich denke, dass Sie den Nagel auf den Kopf getroffen haben.[1] Die Ausrede mit dem beliebig grossen Bereich zyklischer Variabeln zur Einengung des p ist zwar sehr geistreich. Aber eine so* interpretierte Unsicherheitsrelation erscheint wenig aufklärend. Die Sache ist eben für freie Partikel erdacht und passt ungezwungen nur dafür. Ihr Verlangen, dass die Begriffe p, q verlassen werden müssen, wenn sie nur so eine „Wackelbedeutung“ beanspruchen können, scheint mir ganz gerecht- fertigt. Die Heisenberg-Bohrsche Beruhigungsphilosophie (oder Religion?) ist so fein ausgeheckt, dass sie dem Gläubigen einstweilen ein sanftes Ruhekissen liefert, von dem er nicht mehr so leicht sich aufscheuchen lässt. Also lasse man ihn liegen. pdx p dx 2lp nh = = = p n nh 2l - = h 2l ---- - x l =