D O C U M E N T 1 1 5 D E C E M B E R 1 9 2 7 2 0 9 115. From Mary Sheepshanks[1] 12, Rue du Vieux-Collège, Geneva, Switzerland, den 30. Dezember, 1927. Sehr geehrter Herr Professor, Ich wage es Ihnen mit einer grossen Bitte zu kommen im Auftrag des internatio- nalen Komités unserer Liga.[2] Es wird beabsichtigt eine kleine private Studien- konferenz über Giftgaskrieg im März zu veranstalten und zwar den 18. und 19. März zu der selben Zeit wo die Abrüstungskommission des Völkerbundes in Genf seine Sitzung hält. Wir wünschen sehr, dass Sie an unsere Arbeit teilnehmen woll- ten und der Konferenz einen Vortrag halten würden. Wir laden auch Professor Lan- gevin ein und hoffen, dass Sie beide auch in einer öffentlichen Versammlung in Genf sprechen wollen. Für Genf ist eine öffentliche Versammlung Sonntags un- möglich, deshalb wünschen wir die öffentliche Versammlung den 19. zu haben, aber die beiden Vorträge Sonntag den 18. weil die Montagssitzungen der prakti- schen Propaganda-arbeit gewidmet werden sollen. Wir wissen wie sehr Sie sich für die Friedensidee interessieren und da Ihre Teilnahme der Sache ausserordentlich dienen würde, wagen wir es zu hoffen, dass Sie einige Stunden Ihrer wertvollen Zeit dieser kleinen Konferenz zu Verfügung stellen wollen. Darf ich Sie vielleicht daran erinnern, dass ich die Ehre hatte, Sie bei einer Friedensversammlung in Ber- lin im Jahre 1923 kennen zu lernen, bei welcher Gelegenheit Sie und Professor Langevin und ich alle Reden gehalten haben. Mit vorzüglicher Hochachtung, Ihre Ihnen sehr ergebene, Mary Sheepshanks Internationale Sekretärin. TLS. [48 816]. [1] Sheepshanks (1872–1960) was a British pacifist and activist in the international women’s move- ment. She became the international secretary of the Women’s International League for Peace and Freedom in 1927 and was a key figure in organizing the International Conference on the Modern Methods of Warfare and the Protection of Civilian Populations in March 1929 (See Oldfield 1984, and Rupp 1994). For Einstein’s response, see Doc. 122 as well as Doc. 343 for his statement to the conference. [2] The League has its origins in both the Women’s Peace Party and the International Congress of Women held at The Hague, Netherlands in the spring of 1915. The Congress, which connected women’s groups from around the world, established the International Committee of Women for Per- manent Peace. The committee’s goal was disarmament, social and economic justice, and an end to all forms of war. Its founders changed its name to the Women’s International League for Peace and Free- dom in 1919. Gertrud Woker, Professor of Chemistry at the University of Bern, enlisted Einstein’s support for the League in 1924, along with other scientists including Paul Langevin (see Bussey and Tims 1980, pp. 28–66, and Foster 1989, pp. 1–20).