D O C . 3 9 5 O L D & N E W I D E A S O N F I E L D T H E O R Y 5 8 1 395. “Old and New Ideas on Field Theory” [Berlin?, before 3 February 1929][1] Altes und Neues zur Feldtheorie. Solange die Physik ausschliesslich auf den von Newton gebahnten Wegen wan- delte, hatte man über die letztenfundamentalenphysikalische Realität folgende Auffassung. Es gibt als ein Wirkliches, die Materie. Diese erfährt keine anderen Veränderungen als solche, welche wir als Bewegungen im Raume aufzufassen ha- ben. Dieser letztere sowie die Zeit sind ebenfalls Reale Gebilde. Jeder Versuch, dem Raume eine physische Realität abzustreiten, musste am Trägheits-Gesetze scheitern. Denn wenn die Beschleunigung etwas Reales sein sollte, so musste auch der Raum real sein, dem gegenüber die Körper als beschleunigt gedacht waren. Dies erkannte Newton mit voller Klarheit und nannte deshalb den Raum „absolut“. Als dritten Bestandteil von selbständiger Realität gab es in Newtons theoretischem System die zwischen materiellen Teilchen wirkenden gegenseitigen bewegenden Kräfte, welche nur von der Lage (allgemeiner vom mechanischen Zustande) der Teilchen abhängig gedacht und mit deren Existenz als notwendig mitgegeben ge- dacht waren. Diese zwischen den Teilchen wirkenden Kräfte waren als mit den Teilchen selbst unbedingt verbunden und in ihrer räumlichen Gesetzlichkeit unver- änderlich gedacht. Solcher Materien gab es nach der Auffassung der Physiker des 19. Jahrhunderts zweierlei, nämlich die ponderable Materie und die Elektrizität. Die Teilchen der ponderablen Materie sollten durch Gravitations-Kräfte gemäss Newtons Gesetz, die Teilchen der elektrischen Materie durch die ebenfalls dem Quadrat der Entfer- nung umgekehrt proportionalen Koulombschen Kräfte aufeinander wirken. Über die Natur der zwischen ponderablen und elektrischen Teilchen wirkenden Kräfte war man sich völlig im Unklaren. Der leere Raum selbst galt nicht als Träger physikalischer Veränderungen und Vorgänge. Er war sozusagen nur die Bühne, auf welcher sich das Drama des mate- riellen Geschehens abspielte. Mit der Thatsache, dass sich das Licht im leeren Rau- me fortpflanzt, fand sich daher Newton durch die Hypothese ab, dass auch das [p. 6] [p. 7]