6 9 2 D O C U M E N T S 4 8 9 , 4 9 0 A P R I L 1 9 2 9 489. To Semen L. Frank Berlin W, den 8. April 1929 Hochgeehrter Herr Professor Frank! Herr Staatsrat Teitel und Herr Rabbiner Emil Cohn waren bei mir und haben mir das Ehrenpräsidium für eine charitative Aktion zugunsten der russischen Emigrier- ten angetragen.[1] Ich habe dies zunächst abgelehnt, war jedoch geneigt, dem enge- ren Comitee anzugehören. Ich habe dies nachträglich wieder rückgängig gemacht, und zwar aus zwei Gründen: 1. Die Leute haben mich ohne jede Berechtigung in der Presse als ihren Ehren- präsidenten bezeichnet. 2. Ich habe von ziemlich vertrauenswürdiger Seite eine ungünstige Auskunft über das Geschäftsgebaren der geschäftsführenden Männer erhalten. Unter Zusicherung strengster Diskretion bitte ich Sie, mir über den letzten Punkt freiherzig Auskunft zu geben, da ich den Leuten nicht unrecht tun, sondern nützen möchte, wenn es die Verhältnisse zulassen.— Um sofortige Auskunft bittet Sie mit herzlichen Grüssen Ihr ergebener A. Einstein. TLS (NNC-RB, Semen L. Frank Papers). [89 951]. On personal letterhead. [1] Jacob Teitel (1850–1939) was a former Russian-Jewish judge and state councilor and chairman of the Verband russischer Juden in Deutschland in Berlin. Emil Cohn (1881–1948) was a German- Jewish rabbi and author in Berlin. A meeting between Jewish leaders and heads of the Russian-Jewish community in Berlin had taken place on 18 March. At the meeting, the proposal to establish a Reichs- ausschuss zur Förderung des Hilfswerks of the Verband russischer Juden was advanced, and Einstein was elected as its honorary chairman (see Jüdische Rundschau, 22 March 1929). 490. To the Jewish National and University Library Berlin NW 52, den 8. April 1929. Sehr geehrte Herren! Wir beglückwünschen Sie zu der Vollendung des David Wolffsohnhauses für die Bibliothek und sprechen Ihnen unsere Freude darüber aus, dass Sie in der Lage sind, am 28. April (in den Zwischenfeiertagen Pessach) durch feierlichen Empfang Ihre neuen Räume zu weihen.[1]