D O C U M E N T 1 6 2 J A N U A R Y 1 9 2 6 2 9 7 162. From Walter Schottky[1] Rostock, Physik. Institut, 12. 1. 26. Lieber Herr Einstein! Wegen eines Punktes in Ihrer Arbeit Zs. Phys. 20, 301 über Quantentheorie des Strahlungsgleichgewichtes[2] möchte ich Sie interpellieren. Unter „Inversem Pro- zeß“ soll dort ein Prozeß verstanden werden, bei dem ein Quant in derselben Richtung emittiert wird wie die Richtung, aus der es bei dem zu- geordneten Prozeß absorbiert wird.[3] Für die betreffenden Wahrschein- lichkeitskoeffizienten soll gelten: (1) Diese Definition des inversen Prozesses kann ich mir nicht zusammenreimen mit einer klassischen Analogie des Gesetzes (1), die ich gefunden habe, folgender Art. Bezieht nun b auf statt ρν [ρν ], Zahl der einfallenden Quanten der betr. Art, so geht (1) über in die Form: (2) Diese Beziehung ist von derselben Form wie ein aus den Rayleigh- schen Reziprozitätssätzen[4] abgeleitetes klassisches Gesetz, das ich als „Gesetz des Tiefempfanges“ bezeichne, welches jedoch aussagt, daß das Absorptionsvermögen (in verschiedenster Definition) für die aus einer bestimmten Richtung kommende Strahlung zu dem Emissionsvermögen nach der betreffenden Richtung hin in dieser [die] tiefen Frequenzen be- vorzugenden Beziehung steht. In Fällen, wo das Gebilde, dessen für die Strahlung maßgebende Umgebung be- liebig groß sein kann, wesentlich nur nach einer Seite strahlt (wie, für höhere Fre- quenzen, im Falle eines Lautsprechers mit langem Trichter), ist es ganz klar, daß eine Beziehung der Form (2) nur für entgegengesetzte Richtungen der auffallenden und ausgesandten Strahlung gelten kann.[5] Sollte nicht dasselbe auch in der Quan- tentheorie angenommen werden müssen? Eine Umkehrbarkeit einsinniger Um- laufsrichtungen in dem strahlenden System brauchte m. W. daraus nicht gefolgert zu werden eine solche Einsinnigkeit würde nur bedeuten, daß das Gebilde für Wellen bestimmter zirkularer Polarisation bevorzugte Absorption und Emission besitzt. a b -- - 8πhν3--------------- c3 = ----- - c ------ = ------ b a -- - λ2 =
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