5 0 2 D O C U M E N T S 3 0 5 , 3 0 6 J U N E 1 9 2 6 305. From Moritz Schlick Wien, IV, Prinz-Eugen-Str. 68. d. 12. Juni 1926 Hochverehrter, lieber Herr Professor, nach langen Verzögerungen hat endlich heute die Enthüllung des Mach-Denk- mals im Rathauspark vor der Universität stattgefunden. Ich danke Ihnen noch ein- mal recht herzlich für den Beitrag, der, wie Sie aus der Beilage sehen, in der heutigen Nummer der Neuen Freien Presse abgedruckt ist.[1] Einige weitere Bei- träge zur Erinnerung an Mach (z. B. von Lampa)[2] werden, glaube ich, später er- scheinen, und ich will sie Ihnen auch gerne zusenden. Das kleine Denkmal würde Ihnen sicher gefallen. Es ist schlicht und steht an einer ruhigen schattigen Stelle des Parks. Welch eine Freude wäre es für mich, wenn ich es Ihnen bald einmal zeigen könnte! Die gegenwärtige Quantenphysik erfüllt die Philosophen mit grossem Staunen. Aber Staunen ist ja gut für sie.[3] In Wien wird jetzt viel philosophiert. Bald hoffe ich Ihnen einige Proben davon vorlegen zu können, die Sie gewiss auch interessieren werden. Mit den allerherzlichsten Wünschen begrüsse ich Sie in tiefer Dankbarkeit und Ergebenheit. Ihr M. Schlick ALS. [21 594]. [1]See Einstein 1926q (Doc. 303). [2]Anton Lampa (1868–1938) was Extraordinary Professor of Experimental Physics at the Univer- sity of Vienna. [3]An ironic reference to the fact that “wonder” is traditionally considered the beginning of philos- ophy (Plato, Theaetetus, 155c–d Aristotle, Metaphysics, 982 b 12ff.). 306. From Emil Rupp [Heidelberg,] 15. VI. 26 Sehr geehrter Herr Professor! Habe mich in der letzten Zeit mit der Ausführung des Spiegeldrehversuches be- schäftigt & möchte Ihnen darüber berichten: Versuchsanordnung: Hg Kanalstrahl 546 mμ. Geschw. cm/sec. Ab- klingleuchten, wie in der letzten Mitteilung.[1] Interferometer s. Fig. 1 9 107 ⋅,
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