D O C U M E N T 5 1 4 A P R I L 1 9 2 7 8 0 7 [1]Werner Heisenberg. The paper is Heisenberg 1927, on the physical content (“anschaulichen Inhalt”) of quantum mechanics. It introduces the uncertainty relations. [2]The celebration of the fiftieth anniversary of Hendrik Lorentz’s doctorate on 11 December 1925. [3]See Einstein 1926v (Doc. 278). See also the discussion of this paper and of the related corre- spondence with Emil Rupp in the Introduction, sec. VII. [4]A reference to Einstein’s discussion of the “wire-grid experiment” (“Gitterversuch”) in Einstein 1926v (Doc. 278), pp. 337–340. [5]The footnote is on p. 337. [6]Statistical transformation theory was introduced in Dirac 1927a and Jordan 1927. Both papers are cited in Heisenberg 1927 (p. 176, note 1). 514. To Hermann Weyl [Berlin,] 26. IV. 27. Lieber Herr Weyl! Auf Ihren freundlichen Brief[1] hin habe ich natürlich Ihren Beweis über das Be- wegungsgesetz des Elektrons genau studiert[2] und war zuerst sehr begeistert über dessen Schönheit und Durchsichtigkeit. Aber endlich kam ich doch auf Schwierig- keiten, die mir nicht ohne Weiteres lösbar erscheinen. 1) Es ist nicht so ohne weiteres einzusehen, dass Glieder mit im elektrischen Felde zu vernachlässigen sind. Denn solche Glieder, die proportional sind, wa- ren es, mit denen die Maxwellsche Theorie früher die Trägheit auf elektromagne- tischem Wege zu erklären versuchte. Hierauf lege ich aber weniger Wert. Wichtig erscheint mir dagegen 2) Damit man im Inneren der Begrenzungs-Kugel bezw. des Kanals[3] das fin- gierte Feld im normalen Koordinatensystem als ein statisches wählen könne, wie Sie es bei Ihrem Beweise thun, muss es doch an der Begrenzung passend beschaf- fen sein. Hierüber aber wissen wir nichts, zumal wenn das Elektron beschleunigt ist (unter dem Einfluss eines elektrischen Feldes steht). Ich lege auf die ganze Sache deshalb so viel Wert, weil es sehr wichtig wäre zu wissen, ob die Feldgleichungen als solche durch die Thatsachen der Quanten als widerlegt anzusehen sind oder nicht.[4] Man ist ja natürlich geneigt, dies zu glauben und die meisten glauben es auch. Aber bewiesen scheint mir bis heute darüber noch nichts zu sein. Die neuen Resultate auf dem Gebiete der Quanten sind wirklich imponierend. Aber in der Tiefe meines Gemütes kann ich mich nicht mit der Vogelstrauss- Anschauung des halb-kausalen und halb-geometrischen befreunden. Ich glaube immer noch an eine Synthese der Quanten- und Wellenauffassung, die nach mei- nem Gefühl allein eine definitive Lösung bringen kann. Herzlich grüsst Sie Ihr A. Einstein. f 2 c2