4 3 6 D O C U M E N T 2 5 8 A P R I L 1 9 2 6 Kardinalfrage ist natürlich, ob man die Elektrizität als kontinuierlich oder als aus Singularitäten bestehend auffassen soll. An sich erscheint zunächst das letztere ein- facher, zumal da man so die Maxwellschen Gleichungen ungeändert und ohne Hin- zufügung zu Grunde legen kann. Aber es scheint mir sicher, dass man dabei sowohl auf eine Erklärung der Gleichheit der numerischen Werte der Elektrizitäten und der Massen gleichen Vorzeichens wird verzichten müssen. Auch wird man so nicht zu einem Bewegungsgesetz für die Elektrizität gelangen können ausser durch willkür- liche Annahmen, durch die man der Wahrheit nicht näher kommen wird.[2] Ich bin überzeugt, dass sich auf der Basis Gravitationsgl. + Maxwellsche Gleichungen eine strenge Lösung aufstellen lässt, die dem Fall zweier ruhenden Elektronen ent- spricht (als Singularitäten)[3] . Für den Fall des Fehlens elektrischer Ladung ist dies bereits von Weyl und Levi-Civita gemacht (Spezialfall der Rotationssymmetrie).[4] Dies würde beweisen, dass Ihr Plan nicht durchzuführen ist. Allerdings muss auch zugegeben werden, dass bisher alle Versuche, die Elektri- zität als Kontinuum zu behandeln fehlgeschlagen sind. Aber ich bin überzeugt, dass dies der Weg der Zukunft ist, und dass man nur so das Bewegungsgesetz der Elektrizität sowie das Verständnis für deren Konstitution wird erhalten können. Was Ihren Ausdruck für die Singularität betrifft,[5] möchte ich bemerken, dass einem magnetischen Massenpunkt entspricht, dessen Existenz Sie doch sicher aus- zuschliessen wünschen. Sie möchten also setzen Sie sehen also, dass die Nichtexistenz magnetischer Massen in einer derartigen Theorie besonders vorausgesetzt werden muss, was ebenfalls unbefriedigend ist. Mit vorzüglicher Hochachtung, A. Einstein ALSX. [72 168]. [1]Doc. 245. [2]Deriving an equation of motion for electrons was not something that Rainich had brought up in his previous letter, but Einstein had discussed a link between finding a solution to field equations capable of representing electrons and the equations of motion for electrons in Einstein 1924d (Vol. 14, Doc. 170). Einstein and Grommer would provide a derivation of the equations of motion of uncharged bodies from the vacuum Einstein equations in Einstein and Grommer 1927 (Doc. 443). [3]In Rainich 1926b, Rainich had pointed out that, because of the nonlinearity of the Einstein- Maxwell equations, the existence of two separate electron solutions does not imply the existence of a solution with two electrons. Einstein’s immediate reaction to the paper (see Doc. 216) had not directly dealt with this claim. xμdyν ³fμνd 0 ³fμνdxμdyν = ρ2 A xμdyν]2 ³rμνd [ = =
Previous Page Next Page