D O C U M E N T 6 3 S E P T E M B E R 1 9 2 5 1 1 7 wiederholen.[2] Die Geschichte mit Albert erscheint mir nun doch nicht so harmlos, zumal der weibliche Teil sehr hartnäckig ist.[3] Ich merkte es an Verschiedenem, auch daran, dass der Patient in diesem Punkt sehr verstockt ist im Gegensatz zu sei- nem sonstigen Wesen. Ich zweifle sehr, ob da was zu machen ist. Schliesslich wirst Du gute Miene zum bösen Spiel machen müssen. Er hat seine Hartköpfigkeit nicht gestohlen, ohne uns zu nahe treten zu wollen. Schade um die gute Rasse! Wegen Deines Bruders habe ich Nachforschung[en] eingeleitet durch die deutsche Bot- schaft in Moskau.[4] Wenn dies nicht zum Ziel führt, wende ich mich an die hiesige russische Botschaft. Das Geld werde ich Dir ¢bis² am Ende des Jahres leihen können.[5] Es wäre erfreulich, wenn Du es mir vor Ende 26 wieder zurückgeben könntest. Tetes[6] Verschen haben mich sehr gefreut und mir wirklich gut gefallen. Er hat ein gutes Köpfchen. Seinetwegen setze ich noch ein kleines Gedichtchen her, das ich neulich für den alten witzigen Banquier Fürstenberg gemacht habe, dem man wunderbare Situations-Witze verdankt.[7] Sei samt Tete herzlich gegrüsst von Deinem Albert. P. S. Das Gedicht ist nicht mehr auffindbar. Dafür erzähle ich einen Witz von Fürstenberg. Er geht gerade in den Schlafwagen Frankfurt-Berlin, wo er für sich allein ein ganzes Abteil mit zwei Betten bezieht, um Ruhe zu haben. Ein Bekannter bittet ihn, ihm das zweite Bett abzutreten. Da[nn] antwortet er: Gerne, aber die schwere Entschliessung muss ich noch eine Nacht beschlafen. Ein anderer Herr X kommt zu Fürstenberg und sagt: Ihr verstorbener Freund Y hat mir ge- raten „Wenn Sie einmal was brauchen, wenden Sie sich vertrauensvoll an Fürsten- berg“. Dieser „So? Mir hat Y gesagt: wenn der X dich anpumpt, dann schmeiss ihn heraus!“ ALSX. [75 637]. Cropped. [1]Einstein had returned to Berlin on 30 August, after having traveled to Switzerland and vaca- tioned in Kiel since 25 July (see Doc. 29 and Abs. 92). [2]Einstein had stayed with her in Zurich at the end of July (see Doc. 50). [3]An allusion to Frieda Knecht (1895–1959), who was a German language teacher and speech therapist for children in Zurich. Hans Albert had possibly met her as early as April 1915, after his family moved to Gloriastrasse 59, where Frieda also lived. Her father had been the landlord. By June 1918 they were playing music together (see Einwohnerkontrolle, SzZ-Ar, and Hans Albert to Ein- stein, after 4 June 1918 [Vol. 8, Doc. 557b, in Vol. 10]). A month earlier, Einstein had hoped the rela- tionship between Hans Albert and Frieda would not last (see Doc. 45, note 3). [4]See Doc. 62. [5]Presumably a loan toward the 4,000 Swiss francs needed for the repair of her Zurich house (see Doc. 53). [6]Eduard Einstein. [7]Carl Fürstenberg (1850–1933) was a German-Jewish banker. He had turned seventy-five on 28 August. For the poem, see Doc. 97. The version that Einstein intended to send to Eduard is pos- sibly [31 013].
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