D O C U M E N T 5 7 A U G U S T 1 9 2 5 1 1 1 I. A, B, C sind eine Anzahl Statoren mit Dreiphasenwicklungen. Diese sind par- allel geschaltet, wie die Figur andeutet. Sie sind dann magnetisch gekoppelt, sodass in allen dreien stets dieselben Wechselstrom-Magnetfelder sich ausbilden müssen, wie auch die Leitung gespeist werden möge. II. A sei ein Stator mit Dreipha- senwicklung, der mit Drehstrom ge- speist wird. Dann entsteht in A ein in allen Richtungen gleich starkes Drehfeld. Setze ich einen Eisenanker α ein, der in eine bestimmte Rich- tung eingestellt ist, so ist in dieser Richtung der magnetische Widerstand sehr verringert. Speise ich nicht mit gegebe- ner Spannung, sondern mit gegebenem Strom, was ich bei gegebener Spannung durch Vorschaltung von Selbstinduktionen s, die einen grossen Teil der Klemmen- spannung fressen, erzwingen kann, so bildet sich ein Drehfeld aus, dessen Feld in der Richtung des Ankers α viel stärker ist als in der dazu senkrechten Richtung. III. Der ¢Ank² Stator A sei nun der erste der Statoren von I. Sein Feld wird durch α die Richtung von α bevorzugen, und dieser Einfluss überträgt sich durch die ma- gnetische Koppelung auf die Statoren BC. Haben diese auch Anker, so stellen sich diese parallel. Die Anker sind also ¢elektrisch² magnetisch gekoppelt. IV. Die einfachste Ausführung diese Gedankens scheint mir die zu sein V. Hauptsache scheint nur zu sein: Ein Drehfeld wird durch magnetischen Anker oder auch durch Kurzschlussanker so beeinflusst, dass es in verschiedenen Rich- tungen verschieden stark wird. Mehrere Drehfelder (Statoren) werden elektrisch oder magnetisch derart gekuppelt, dass die durch den Anker erzeugte Anisotropie des Magnetfeldes des ersten Stators eine magnetische Anisotropie der anderen Sta- toren erzeugt, wodurch eine Vorzugsstellung der Anker herbeigeführt wird. Herzliche Grüsse an Sie alle, besonders auch an Herrn Otto,[4] dem ich leider zwei Blätter eines der gelben Notenhefte arg beschädigt habe, über welchen Un- glücksfall das anliegende Gedicht Auskunft gibt. Ihr A. Einstein ALS. [37 395]. Lohmeier and Schell 2005, pp. 204–206.
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